
Wie jeden Morgen wacht Flausch auf und freut sich auf des Tages Lauf, schnell waschen, kämmen, Zähne putzen, das Müsli-Schälchen dann benutzen… Schon steht es auf von seinem Stuhle, schwingt sich auf’s Rad in Richtung Schule.

„HALT!“, tönt es da von der Mama, „Mach‘ nicht so schnell, bleib erst mal da! Hier in der Zeitung steht geschrieben: Heute wird zu Haus‘ geblieben! Eine Krankheit soll es geben voller Gefahr für Leib und Leben…“

Flausch steigt gleich ab von dem Vehikel und liest erschrocken den Artikel: Da steht, so eine Pandemie, gab’s in den letzten Jahren nie; überall, an allen Ecken, kann ganz geschwind man an sich stecken.

Und damit dieses nicht passiert wird alles ganz streng reguliert: Man muss sofort auf Abstand geh’n, darf seine Freunde nicht mehr seh’n, soll ständig sich die Pfoten waschen, darf nur verpacktes Heu noch naschen. Das Wichtigste in diesen Tagen: Es müssen alle Maske tragen, damit die frechen kleinen Viren nicht Mund und Nase infizieren. Flausch fragt die Mutter: „Bitte sehr, wo krieg ich eine Maske her?“

„Tja“, sagt die Mutter, „das ist dumm, hier liegen keine Masken rum, und Menschenmasken passen nicht auf unser hübsches Angesicht. Zum Schutz für uns‘ren zarten Rachen müssen wir selber welche machen. Wozu gibt‘s denn uns‘re Wolle? Ich glaub, ich hab‘ noch eine Rolle von unserer letzten Frühjahrs-Schur – denk doch mal mit, wo ist sie nur?“

Und nach ein paar langen Stunden ward die Wolle dann gefunden. Die Mutter strickt und strickt und strickt, Flausch ist inzwischen eingenickt. „Fertig!“ Die Mutter seufzt zufrieden – Doch wo ist unser Flausch geblieben?

Die Mutter hat es ganz versonnen wie einen Ball ganz eingesponnen. Erst sieht Flausch nichts und kriegt kaum Luft, doch langsam geht‘s, und dann es ruft: „Die Maske ist unendlich schön, ich bin ja gar nicht mehr zu seh‘n! Die Viren finden mein Gesicht auf diese Weise wirklich nicht.“

Flausch hat ganz recht; die Viren toben, sie wissen nicht, wo ist nun oben, wo unten, wo ist rechts und links, sie umkreisen Flauschi rings, doch trotz wütender Ekstase finden sie nicht Mund noch Nase.

Die Viren trollen sich von dannen und Flausch kann endlich sich entspannen. Die Viren bleiben weg, beleidigt, doch die Gesundheit ist verteidigt.

„Meine Maske, eine Freude, die Schönste auf der ganzen Weide!“ Flausch ist zwar nun kugelrund, doch bleibt es fit so und gesund.

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