Sie erlischt

Der Vorhang fällt, das Stück ist aus,
Und Herrn und Damen gehn nach Haus.
Ob ihnen auch das Stück gefallen?
Ich glaub, ich hörte Beifall schallen.

Ein hochverehrtes Publikum
Beklatschte dankbar seinen Dichter.
Jetzt aber ist das Haus so stumm,
Und sind verschwunden Lust und Lichter.

Doch horch! ein schollernd schnöder Klang
Ertönt unfern der öden Bühne;-
Vielleicht, dass eine Saite sprang
An einer alten Violine.

Verdrießlich rascheln im Parterr'
Etwelche Ratten hin und her,
Und alles riecht nach ranz'gem Öle.
Die letzte Lampe ächzt und zischt
Verzweiflungsvoll, und sie erlischt.
Das arme Licht war meine Seele.

Als waschechte Hamburgerin ist das Kaufmännische für Stephanie Ehrensache. So sehr sie ihren Beruf als HR & Quality Manager auch liebt, so viel Freude empfindet sie bei ihrem Hobby: Gedichte singen! In vielen Live-Auftritten bei musikalischen Lesungen (gemeinsam mit ihrem Mann, dem Fernsehjournalisten Dr. Andreas Turnsek) hat sie mit ihrem Gesangs- und Darstellungstalent das Publikum nachhaltig beeindruckt. Vor allem Heinrich Heine (ebenso wie Kurt Tucholsky oder Erich Kästner) wäre begeistert gewesen von ihrer Gesangsinterpretation von „Der Traurige“, begleitet von dem wunderbaren Hermann Jürgen Schmitz am Cello (den man außerdem an Gitarre, Flügel, Mikro oder im Tonstudio bewundern kann):

Hier geht es zur gesungenen Version von „Der Traurige“ (Heinrich Heine)

%d Bloggern gefällt das: